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Hermann Imhof folgte interessiert den Ausführungen und erkundigte sich im Anschluss auch nach den Mitarbeitern. „Eine gute Bezahlung und Gleichbehandlung sowie Transparenz, Wertschätzung und Anerkennung sind in der Pflege unerlässlich für die Mitarbeiter. Den drohenden Fachkräftemangel bei Ärzten und Pflegepersonal kann man nicht ernst genug nehmen“, verdeutlichte der Pflegebeauftragte. Ein großes Plus ist die örtliche Krankenpflegeschule, die die Pflegedienstleiterin Angelika Pietsch als „Schatzkästchen“ bezeichnete. Durch die selbst ausgebildeten Fachkräfte können momentan die Bedarfe gedeckt werden. Kritischer sieht es da bei den Ärzten aus. Hier habe man einen sehr hohen Anteil an kompetenten Kollegen, deren Muttersprache aber nicht Deutsch ist und so die Kommunikation in manchen Fällen schwer fällt. Dr. Krüger bezeichnete den Numerus Clausus als Auswahlkriterium in Deutschland für wenig erfolgversprechend, um den ländlichen Raum zukünftig mit genug Ärzten versorgen zu können.
Über die Aussichten und Bedingungen der Pflege diskutierten anschließend Einrichtungs- und Pflegeleitungen aus Stadt und Landkreis Hof mit Alexander König und Hermann Imhof im Seniorenstift Martinsberg. „Mein Kollege Hermann Imhof ist ein leidenschaftlicher Sozialpolitiker und hat für Ihre Anliegen ein offenes Ohr. Solche Treffen wie heute mit der Möglichkeit des persönlichen Kennenlernens erleichtert doch so manche Kontaktaufnahme bei konkreten Fällen“, bewertet König den Besuch seines Landtagskollegen. Imhof bezeichnete in seinem Vortrag die Pflegekräfte als „Elite des Landes“ und appellierte an eine stärkere Wertschätzung dieser Berufe in der Gesellschaft. Man dürfe nicht nur über die Defizite sprechen, sondern müsse auch die hervorragenden Leistungen und die positive Seiten dieses Berufs benennen. Die bayerische Personalbemessung ist die beste in Deutschland und sollte auch in den anderen Bundesländern als Standard gelten. Eine weitere Verbesserung der Personalschlüssel wäre dennoch wichtig. Zudem forderten die anwesenden Pflegekräfte deutliche Erleichterungen bei der Dokumentation durch den Einsatz digitaler Hilfsmittel und Programme. So hätte man wieder mehr Zeit für die Menschen selbst. Imhof setzt sich besonders auch für eine sinnvolle Weiterentwicklung der Pflegeversicherung und die bessere Unterstützung pflegender Angehöriger ein.
Alle waren sich einig: „Pflege kostet Geld und das muss es auch kosten, denn sie ist sehr wichtig und wertvoll!“ Aber eine menschenwürdige Versorgung immer mehr Pflegebedürftiger stellt die Gesamtgesellschaft vor große Herausforderungen, zu denen jeder seien Teil dazu beitragen muss.
Karl Bayer, Leiter des Diakoniewerkes Martinsberg und Seniorenbeauftragter des Landkreises, schlug in die gleiche Kerbe: „Rahmenbedingungen in der Pflege müssen weiter verbessert werden und v.a. in den Kommunen vor Ort sollte eine noch intensivere bedarfsgerechte Beratung durch Fachstellen oder Pflegestützpunkten erfolgen.“
Hermann Imhof bedankte sich bei Alexander König für die Einladung zu diesem sehr guten Termin und bei allen Anwesenden für das konstruktive Gespräch. „Ich versuche stets ein Anwalt im besten Sinn des Wortes für die Pflegeden, die Pflegebedürftigen und deren Angehörige zu sein. Gerne können Sie direkt auf mich zukommen. Ich werde mich kümmern.“ König bedankte sich wiederum bei Imhof für seinen Besuch und bei den anwesenden Pflegeführungskräften: „Pflege ist viel mehr als Versorgung und gibt auch menschliche Wärme. Dafür müssen wir unseren Pflegekräften mehr Zeit einräumen, was wiederum mehr Geld kosten wird, das gut angelegt ist.”